Herzinsuffizienz
Bei der Herzinsuffizienz, die auch Herzleistungsschwäche genannt wird, ist das Herz nicht mehr in der Lage, die für die Versorgung des Körpers erforderliche Pumpleistung zu erbringen. Daher werden die Organe nur unzureichend mit Sauerstoff und Nährstoffen versorgt. Vor allem bei Belastung kann es zu Versorgungsengpässen kommen.
Allein in Deutschland leiden knapp 2 Millionen Menschen unter einer Herzinsuffizienz. Besonders bei Menschen über 70 Jahren ist jeder achte betroffen, wobei Männer deutlich früher an einer Herzinsuffizienz erkranken als Frauen. Das Erkrankungsrisiko für Männer ist ca. anderthalb Mal so hoch wie für Frauen. In Deutschland gilt die Herzinsuffizienz bei Männern als vierthäufigste und bei Frauen als zweithäufigste Todesursache.
Welche Formen der Herzinsuffizienz gibt es?
Meist entwickelt sich die Herzinsuffizienz langsam über Jahre hinweg.
Gemäß einer Empfehlung der New Yorker Herzgesellschaft (New York Heart Association: NYHA) wird die Herzinsuffizienz in vier Stadien eingeteilt:
- Stadium I: Normale körperliche Leistungsfähigkeit
- Stadium II: Leichte Einschränkung der körperlichen Leistungsfähigkeit mit Beschwerden bei stärkerer Belastung
- Stadium III: Höhergradige Einschränkung der körperlichen Leistungsfähigkeit mit Beschwerden bei körperlicher Belastung
- Stadium IV: Bereits in Ruhe Beschwerden
In Abhängigkeit von den Teilen des Herzens, die betroffen sind, werden die Linksherzinsuffizienz (Schwäche der linken Herzhälfte, die das Blut in den Körperkreislauf pumpt) und die Rechtsherzinsuffizienz (Schwäche der rechten Herzkammer, die das vom Körper kommende Blut in den Lungenkreislauf schickt) unterschieden. Es können auch beide Seiten des Herzens betroffen sein. Man spricht dann von einer Globalinsuffizienz.
Was sind die Ursachen der Herzinsuffizienz?
Für die Entstehung einer Herzinsuffizienz kommen mehrere Ursachen in Frage. Zu den wichtigsten zählen der Bluthochdruck und die koronare Herzkrankheit.
Auch ein erlittener Herzinfarkt kann zur Entstehung einer Herzinsuffizienz führen, ebenso wie Herzklappenfehler oder Entzündungen des Herzens.
Welche Beschwerden und Symptome können auftreten?
Bei einer Herzinsuffizienz können vielfältige Beschwerden auftreten, die oft von Mensch zu Mensch unterschiedlich sind. Neben dem Schweregrad der Herzinsuffizienz spielt auch die jeweils betroffene Herzhälfte eine Rolle bei der Ausprägung der Symptome.
Kurzatmigkeit und Herzklopfen bei körperlicher Anstrengung oder auch im Liegen, Müdigkeit und allgemeine Leistungsschwäche können auf eine Herzinsuffizienz hinweisen.
Wassereinlagerungen in den Beinen (Ödeme) entstehen durch eine gestörte Pumpfunktion der rechten Herzkammer.
Steht die Funktionsstörung in der linken Herzhälfte im Vordergrund, klagen die Patienten über Kurzatmigkeit und Atemnot.
Wie diagnostiziert der Arzt eine Herzinsuffizienz?
Basis für eine Diagnosestellung ist das Gespräch, das ein Erfragen der Krankheitsgeschichte sowie die Beschreibung der Beschwerden beinhaltet.
Sollte sich nun der Verdacht auf eine Herzleistungsschwäche ergeben haben, so können folgende Diagnosetechniken eingesetzt werden:
- Die Röntgenaufnahme des Oberkörpers.
- Die Erregungsabläufe im Herzmuskel werden mit Hilfe des Elektrokardiogramms (EKG) dargestellt. Ein Belastungs-EKG erlaubt Rückschlüsse auf die körperliche Belastbarkeit des Patienten.
- Mittels der Ultraschalluntersuchung des Herzens kann festgestellt werden, ob und inwieweit die Pumpfunktion des Herzens beeinträchtigt ist. Es wird erkennbar, ob der gesamte Herzmuskel oder nur Teile geschädigt sind, oder ob der Herzmuskel dicker geworden ist.
- Eine Blutuntersuchung kann Auswirkungen auf andere Organe offenbaren. Bestimmte Substanzen sind vermehrt im Blut zu finden, wenn die Niere nicht mehr voll funktionstüchtig ist.
- Manchmal ist eine Katheter Untersuchung des Herzens notwendig. Sie gibt Aufschluss über die Pumpfunktion und die Funktion der Herzklappen. Eine Herzkranzgefäß-Erkrankung kann ebenfalls nachgewiesen werden.
Wie kann eine Herzleistungsschwäche behandelt werden?
Oberstes Ziel ist es selbstverständlich, – sofern dies möglich ist – die Krankheitsursache zu behandeln oder am besten zu beseitigen. Die ursächliche Behandlung ist leider nicht immer möglich.
Die medikamentöse Therapie hat das Ziel, das Herz zu entlasten, Symptome zu lindern und das Fortschreiten der Erkrankung zu verhindern.
In der Therapie werden die folgenden Arzneistoffklassen allein oder in Kombination eingesetzt:
- ACE-Hemmer: entlasten das Herz
- Betablocker: schützen das Herz vor überschüssigen Stresshormonen
- Diuretika (entwässernde Mittel): entlasten das Herz
- Herzglykoside (Digitalispräparate): kräftigen das Herz
- Angiotensinrezeptoren - Blocker: entlasten das Herz
- Weissdornextrakt: kräftigt das Herz
Nicht jedes Arzneimittel ist für jeden Patienten geeignet. Es ist wichtig, die vom Arzt verordnete Dosis und Einnahmehäufigkeit einzuhalten, um die Wirkung nicht zu gefährden und Nebenwirkungen in Schach zu halten.
Therapietreue zahlt sich aus – in großen Studien konnte eine Verbesserung der Lebenserwartung gezeigt werden.
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